Unzufrieden im Job, aber keine Alternative?
Verfalle nicht dem negativen Glaubenssatz, trotz Unzufriedenheit im Job keine Alternative zu haben. Denke vielmehr daran, dass ein freier und frei denkender Mensch immer Alternativen hat! Als erster Schritt erscheint es sinnvoll, die Gründe ausfindig zu machen, die für die Unzufriedenheit im Job sorgen.
Folgende Gründe können die Unzufriedenheit im Job schüren:
- Die Vorgesetzten und Mitarbeiter:innen schätzen deine erbrachten Arbeitsleistungen nicht. Du fühlst dich nicht wertgeschätzt.
- Du hast das Gefühl, Unmenschliches leisten zu müssen. Du bist überlastet und musst häufig Überstunden machen. Es fehlt dir die Work-Life-Balance.
- Du stehst ständig unter Strom und hast viele Termine. Der damit verbundene Druck wiegt schwer auf deinen Schultern.
- Kommunikation und Betriebsklima stimmen bei deinem Arbeitgeber einfach nicht. Der Ton ist teilweise rau und für positiv gestimmte Menschen nahezu unerträglich. Es gibt Fälle von Mobbing.
- Du empfindest deinen Job als monoton. Es kommt oft Langeweile auf. Einige Aufgaben unterfordern dich.
- Deine Vorgesetzten wünschen, dass du selbst an Wochenenden und im Urlaub ständig erreichbar bist. Selbst in deiner Freizeit kannst du dich nicht richtig ausruhen.
- Der Arbeitgeber bietet dir keine Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten an. Du hast das Gefühl, auf der Stelle zu treten.
- Die Bezahlung deiner Tätigkeit ist weder leistungsgerecht noch fair. Die Vorgesetzten lehnen darüber hinaus die von dir gewünschte Lohnerhöhung kategorisch ab.
In der obigen Liste sind Gründe dabei, die für deine Jobsituation zutreffend sind? Dann ist es höchstwahrscheinlich der Fall, dass deine Unzufriedenheit vor allem durch externe Faktoren geschürt wird. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Kontext allerdings, dass die Zufriedenheit im Job auch durch Gründe beeinträchtigt werden kann, die in dir selbst liegen.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn du mit konstruktiver Kritik nicht professionell umgehen kannst und schnell emotional wirst. Oder wenn du deine Zeit nicht richtig einteilst und Probleme bei der Selbstorganisation hast. Hier erscheint es hilfreich, entsprechende Coachings oder Kurse zu belegen, die dich dabei unterstützen, an deinen Soft Skills zu arbeiten.
Anzeichen für fehlende Zufriedenheit am Arbeitsplatz
Neben den Gründen sind auch die Anzeichen, die klar darauf hindeuten, dass du unzufrieden im Job ist, von Bedeutung:
- Du möchtest auch mal abschalten können, kannst es aber nicht, weil dich dein Job ständig verfolgt und im Nacken sitzt.
- Du äußerst dich im Freundes- und Bekanntenkreis oft schlecht und negativ über deinen Beruf, deine Mitarbeiter:innen und deinen Arbeitgeber.
- Du machst seit einiger Zeit einige Fehler, die dir normalerweise nicht unterlaufen.
- Du musst dich morgens regelrecht aus dem Bett quälen.
- Du bist weder enthusiastisch noch motiviert. Die meisten Arbeiten unterfordern oder langweilen dich.
- Du leidest oft an körperlichen Beschwerden. Du hast regelmäßig Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme.
- Du leidest psychisch unter deiner Arbeit. Du wirst immer depressiver und unglücklicher.
Erstellung einer Pro-Contra-Liste
Du hast Anzeichen und Gründe für deine Unzufriedenheit im Job ausgiebig analysiert? Dann ist es im nächsten Schritt wichtig, eine detaillierte Pro-Contra-Liste zu erstellen, die auch die Gründe für deine Unzufriedenheit am Arbeitsplatz gewichtet. Beispielsweise kann es sein, dass du mit deinen Kolleginnen und Kollegen sehr gut kannst, der Vorgesetzte dir/euch aber ständig „die Hölle heiß macht“. Weiterhin kann es sein, dass du ein ausgeglichenes Leben führst, allerdings mit zahlreichen Tätigkeiten im Beruf einfach nur unterfordert bist. In diesen Fällen sofort eine Kündigung in Betracht zu ziehen, erscheint etwas forsch. Und vorschnell.
Stelle dir also nach Erstellung der Pro-Contra-Liste die Frage, was du an deiner jetzigen Job- und Frustsituation konkret tun und ändern kannst, ohne gleich eine Kündigung schreiben zu müssen. Kann ein konstruktives Gespräch mit dem oder der Vorgesetzten dabei helfen, das Betriebsklima zu verbessern? Ist es möglich, durch Coachings oder Weiterbildungen endlich wieder ein paar große Schritte voranzukommen und dank des Trainierens von Soft Skills zufriedener im Job zu sein? Oder kann die Reduzierung von Arbeitszeit und Überstunden für mehr Balance und Ausgeglichenheit sorgen?
Solltest du nach Erstellung der Pro-Contra-Liste zu dem Schluss kommen, dass eine Kündigung unausweichlich ist, ist es offensichtlich an der Zeit, kurzfristig eine Kündigung auszusprechen. Leichtfertig sollte dieser Schritt allerdings nicht erfolgen!
Jobwechsel oder berufliche Neuorientierung als Alternative
Die Kündigung deines Jobs bietet dir zwei Möglichkeiten: Entweder den Jobwechsel bei Ausübung des gleichen oder eines ähnlichen Berufs. Oder die berufliche Neuorientierung. Die berufliche Neuorientierung kann mit der Gründung einer eigenen Firma einhergehen. In diesem Zusammenhang ist es ratsam, sich professionell beraten zu lassen. Beispielsweise gibt es zahlreiche Beratungsstellen und -gesellschaften, Gründerhilfen und zertifizierte Bildungsträger, die dir dabei helfen können, einen neuen Berufsweg einzuschlagen. Sie alle haben sich auf die Fahne geschrieben, mit ihren Dienstleistungen für mehr Zufriedenheit im Job sorgen zu können.